Projekt
Standort
Typus
Bauherr
BGF
LPH
Jahr
Kosten
Die städtebauliche Idee basiert auf der Einfügung von drei offenen, kleinteiligen und individuell bebauten Stadtblöcken. Fokussiert wird eine Verbesserung der Durchmischung in der sozialen Struktur und die daraus entstehende Aneignung und Belebung der öffentlichen Räume durch die Quartiersbewohner in klar nutzbaren und differenziert gestalteten Außenräumen, die eine Erlebbarkeit und einen niederschwelligen alltäglichen Austausch initiieren. Differenzierte Gebäudehöhen, variierende Kubaturen und individuelle Fassaden tragen darüber hinaus zur Bereicherung der durch Großmaßstäblichkeit charakterisierten Rahmensituation bei. Besondere Bedeutung kommt dem multifunktionalen Zentrum am Eingang des Prohliser Boulevards zu. Der differenzierte Gebäudekomplex bietet mit seinen Einrichtungen und Außenräumen eine zentrale und verkehrlich gut erreichbare Plattform für den ganzen Stadtbezirk. Durch eine moderne medizinische Versorgung, zeitgemäße Nahversorgung, einladende Gastronomie, fördernde Informations- und Bildungsangebote bietet dieses Haus Raum für alle Arten von alltäglichen Aktivitäten der Bewohner, die ihr Zusammenleben nicht durch anonymes Wohnen definieren möchten. Ein Angebot, das verbindet und das Modell "Realsocialising" verfolgt, wie es bereits in gut funktionierenden Quartieren durch Stadtteilhäuser/ -räume vorgelebt wird. Flankiert vom Baukörper der Volkshochschule wird der "Pusteblumenbrunnen" als MItte eine hochwertig gestalteten Stadtplatzes gefasst. Die hier vorgeschlagenene Gemeinschaftsdachterrassen bieten gleichfalls die Möglichkeit zu OpenAir Aktivitäten. Eine urbane Ergänzung erfährt das Wohnensemble durch mehrere kleine gewerblich oder gemeinschaftlich nutzbare Einheiten entlang des Boulevards, die Raum für Bewegung, Austausch, Nahversorgung oder Nachbarschaftshilfe bieten. Das Konzept eines nachhaltigen Städtebaus wird durch qualitätsvolle Architektur realisiert, welche sich in der Wahl der Materialität fortsetzt. Nachhaltige langlebige und Atmosphäre stiftende Materialitäten tragen dabei zur Entstehung eines wertvollen urabenen Ortes mit individuellem Charakter, Wiedererkennungswert und Identitätsbezug seiner Bewohner bei. Vorgeschlagen wird ein PKW reduziertes Viertel. Das Parken von für die Bewohner ist in dem nahe gelegenen Mobilityhub möglich, hier werden die PKWs der Bewohner, Carsharing Angebote, als auch die PKWs der Besucher des Gesundheitszentrum und Supermarktes untergestellt. Das Mobilityhub basiert auf einem bestehenden Parkhaus, welches in seiner Erscheinung und Funktionsweise aufgewertet wird.
Durch die zeilenartige, in ihrer Typologie vielfältige Bebauung, gliedern sich die Außenbereiche der Quartiersblöcke in verschiedene Gartenhöfe mit mit eigenständgien Charakteren die von allen Anwohnern gemeinsam genutzt und vielfältig gestaltet werden können. Hier finden sich Treffpunkte wie Sitzecken und Grillmöglichkeiten sowie zahlreiche Orte zum Verstecken und Spielen. Flankiert werden die Quartiere von dem gemeinsam genutzten Aktiv-Cluster mit Sitzgelegenheiten, Spielplatz, Skateranlage und einem Trimm-Dich-Pfad. Dies alles bietet Raum für Begegnungen zwischen den Anwohnern des Stadtteils mit den Quartiersbewohnern. Die Vernetzung der Grünräume ist grundlegendes Gestaltungsprinzip des Entwurfs. Wertvolle Bestandsbäume bleiben weitestgehend erhalten. So ergeben sich abwechslungsreiche Räume und grünräumliche Verknüpfungen zu den anschließenden Quartieren. Die Durchwegung der halböffentlichen Außenbereiche im Innern des Quartiers erfolgt fast ausschließlich in Form von barrierefreien Fußwegen mit Oberflächen aus Sickerpflaster. Für Rettungsfahrzeuge, Bewohner und Anlieferung ist eine Durchfahrtsschleife von Norden her vorgesehen, die für sonstigen Motorverkehr gesperrt und als Einbahnstraße konzipiert ist. Dadurch kann die Versiegelung minimiert werden. das anfallende Regenwasser wird bereits auf den überbauten Flächen zurückgehalten. So sind alle Dächer begrünt und zum Großteil als intensive dachgärten für die Bewohner nutzbar, sonstige Dachflächen werden mit einer nachhaltigen Kombination aus extensiver Begrünung und Solarstrompanelen ausgestattet. Regenwasser, das nicht von Grünflächen verdunstet werden kann, wird in den nicht überbauten Bereichen durch Rigolensysteme versickert. Durch Bebeauungsstruktur, zusammenhängende Freiräume und hohen Grünanteil der Außenbereiche ergibt sich zudem eine klimatisch besonders vorteilhafte Situation, die eine optimale Durchlüftung des Quartiers ermöglicht.