
Projekt
Standort
Typus
Bauherr
BGF
LPH
Jahr
Kosten
Der Neubau wurde als Abschlussbaustein in den dreiseitig von Mehrfamilienhäusern aus den 70´er Jahren umbauten Quartier-
hof eingefügt. Die Bestandsbebauung folgt der städtebaulichen Ordnung des „offenen Blocks“ charakterisiertdurch zurückge-setzte Gebäude und offene Blockecken. Der begrünte Innen-bereich gewinnt durch den Abschluss zur stark befahrenen Fetscherstraße an Aufenthaltsqualität, wodurch das Nutzungs-potenzial der Grünfläche nun voll ausgeschöpft werden kann. Der Entwurf greift die städtebauliche Situation auf und entwickelt diese mit angemessenen Abständen zwischen den Gebäuden, optimaler Belichtung und einer Durchwegung der Blöcke schlüssig weiter. Der neue Baukörper wird analog der städtebaulichen Ge-gebenheiten in die Umgebung integriert. Seine Typologie als „Zeile“ orientiert sich an der vorhandenen Bebauung. Der lang-gestreckte Baukörper ist von der Fetscherstraße zurückgesetzt,
mit offenen und angemessen distanzierten Stirnseiten zu den Nachbarn, Auskragungen als architektonische Interventionen aktivieren städtebaulich. Der grüne Hof wird durch das neue Gebäude vor Schallemissionen geschützt und zu einer ruhigen Grünanlage mit attraktiven Nutzungsmöglichkeiten aufgewertet. Die Mischnutzung des Gebäudes als Wohn- und Geschäftshaus bedingt die Erschließung und die Gebäudestruktur.
Das Erdgeschoss ist für eine großflächige öffentliche Nutzung als Stadteilbibliothek und Café flexibel gestaltet. Die darüber-liegenden Wohnebenen sind über Treppenhäuser an den beiden Gebäudeenden erschlossen. Über eine verglaste Laubengang-struktur zur Fetscherstraße sind beide Treppenhäuser verbunden, zusätzlich gewährt dieser Puffer Lärmschutz und dient als Begeg-nungszone und Ort des sozialen Austauschs. Alle Wohn- und Schlafräume sind hofseitig orientiert und profitieren von ruhiger, sonniger Ausrichtung. Die Architektur des Neubaus nimmt Maßstäblichkeit und Motivik der Umgebung auf und interpretiert sie neu. Die helle, mattglänzende Materialität fügt sich als Bindeglied zwischen den individuellen Stadthaustypen Striesens und den großmaßstäblichen Zeilen Johannstadts ein. Die Fassade ist horizontal gegliedert, verfügt über einen robusten Sockel für die öffentlichen Bereiche und eine Streckmetallfassade für die Wohnebenen. Verglaste Laubengänge gliedern die Ober-geschosse und lockern den Baukörper durch seine Transparenz auf. Die leichte Faltung der Fassade reagiert auf die Struktur der gegenüberliegenden Bebauung, den Rhythmus der Alleebäume, und erzeugt ein perspektivreiches und heiteres Erscheinungsbild.